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Information statt Werbung

Keine Anerkennung von Marketingveranstaltungen der Pharmaindustrie!
MEZIS fordert: Ärztliche Fortbildungen müssen endlich sponsoringfrei sein!

Ärztinnen und Ärzte sind verpflichtet, sich regelmäßig fortzubilden und dies über Fortbildungspunkte (CME-Punkte) nachzuweisen. Die Landesärztekammern sollen die ärztlichen Fortbildungen auf die Einhaltung bestimmter Qualitätskriterien wie die wirtschaftliche Unabhängigkeit prüfen und dann eine Zertifizierung erteilen. Sponsoring ist dabei leider auch weiterhin erlaubt.

Nicht selten werden Hunderttausende Euro an Sponsorengeldern für ärztliche Fortbildungen deklariert. Die ReferentInnenhonorare belaufen sich regelmäßig auf vierstellige Beträge für halbstündige Vorträge – thematisch passend zu den Produkten der Sponsoren. Eine „produktneutrale“ Darstellung der Behandlungsmöglichkeiten, wie sie die Veranstalter versichern, ist vor diesem Hintergrund sehr anzuzweifeln. „Die pharmazeutische Industrie würde die hohen Ausgaben für diese Form des Marketings nicht investieren, wenn sie nicht Wirkung zeigen würde“, konstatiert Dr. med. Niklas Schurig, MEZIS Vorstandsmitglied.

Nach den Empfehlungen der Bundesärztekammer ist ein „angemessenes“ Sponsoring von Fortbildungen erlaubt, solange die Sponsoren auf die Inhalte keinen Einfluss nehmen. „Dies nachzuweisen, ist im konkreten Fall schwierig und für die Landesärztekammern praktisch nicht zu leisten. Auch findet sich nirgendwo eine genaue Definition der Angemessenheit“, ärgert sich Manja Dannenberg, ebenfalls MEZIS Vorstandsmitglied. Die einzelnen Ärztekammern tun sich daher schwer mit konkreten Regelungen.

Besonders kritisch bewertet die Ärzteinitiative, dass einige Landesärztekammern auch von der Industrie selbst ausgerichtete Veranstaltungen weiterhin als „Fortbildungen“ anerkennen. „Hier wird die Forderung, eine Fortbildung müsse ‚frei von wirtschaftlichen Interessen‘ sein, ad absurdum geführt“, meint Dr. med. Niklas Schurig.

MEZIS fordert erneut mit Nachdruck, dass ärztliche Fortbildung endlich sponsoringfrei sein muss. Die vor zehn Jahren gegründete Initiative hat daher für 2018 seinen Arbeitsschwerpunkt auf dieses wichtige Thema gelegt. Dr. med. Christiane Fischer, Ärztliche Geschäftsführerin von MEZIS, kündigt an: „Wir wollen bei allen Verantwortlichen und bei unseren KollegInnen für einen Wandel in der Fortbildungskultur werben – mit hoher inhaltlicher Qualität und ohne Einfluss der Industrie. Das ist machbar – wie bereits viele gute Initiativen zeigen.“

Ansprechpersonen:
– Dr. med. Niklas Schurig, Vorstand MEZIS: , Tel: 0175-8819113
– Manja Dannenberg, Vorstand MEZIS: , Tel: 01523-6826452
– Dr. med. Christiane Fischer, Ärztliche Geschäftsführerin MEZIS: , Tel: 01575-5575135

Die PM finden Sie hier

2017