Die Kinderkrankmacher
Zwischen Leistungsdruck und Perfektion – Das Geschäft mit unseren Kindern | Beate Frenkel, Astrid Randerath
Kinder müssen funktionieren und perfekt sein – so will es die Gesellschaft!
Früher wurden Kinder mit dem Rohrstock gedrillt, heute sollen Psychopharmaka helfen, dass auch die Kleinsten funktionieren. Eltern fühlen sich unter Druck gesetzt. Fürchten um die Zukunftsperspektiven ihres Nachwuchses. Das hat die Pharmaindustrie erkannt und macht sich diese Ängste zunutze, um daraus Kapital zu schlagen. Sie hat ihre neue Zielgruppe, die Kinder und Jugendlichen, fest im Griff. Die sind heute angeblich schon krank, wenn sie zappelig, laut oder auch still sind. Gegen all das gibt es Pillen. Ein Milliardengeschäft auf Kosten der Kinder.
Nach dem Boom der ADHS-Medikamente, werden jetzt neue Diagnosen gestellt; neue Pillen verschrieben. Schwermütig, ängstliche, traurige Kinder bekommen starke Neuroleptika oder Antidepressiva verordnet, die für Kinder nicht entwickelt wurden. Was machen diese Medikamente langfristig mit unseren Kindern? Die möglichen Nebenwirkungen und Folgen sollten alarmieren: Fettleibigkeit, Diabetes oder schwere Hormonstörungen gehören dazu.
Aus dem Druck zu funktionieren und dem Wunsch sich zu perfektionieren entsteht für Kinder eine gefährliche Mischung: Sie wollen nicht nur ein brilliantes Abitur machen, sondern auch makellos aussehen. Immer öfter äußern sogar schon Kinder den Wunsch nach einer Schönheits-OP. Was macht der Optimierungswahn mit dem Nachwuchs in unserem Landes? Was sagt das über uns als Gesellschaft aus? Und was können wir tun?
Herder Verlag 2015, 19,99 €, ISBN 978-3-451-31198-7
Eine Lösungzeigen die Autorinnen auf: MEZIS…
Astrid Randerath
Astrid Randerath, geb. 1965, preisgekrönte Journalistin und Pharma-Expertin des ZDF-Magazins Frontal 21. Co-Autorin des Bestsellers »Schwarzbuch Deutsche Bahn«.
Beate Frenkel
Beate Frenkel, geb. 1964, arbeitete u. a. für Report Mainz (ARD) und als Auslandskorrespondentin in London. Heute ist sie Redakteurin bei Frontal 21.