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Rubrik: MEZIS-Award
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Niklas Schurig, Dominikus Bönsch, Manja Dannenberg
MEZIS-Award: Das goldene Zäpfchen 2022 geht an …
Anlässlich des 15-jährigen Jubiläums haben wir im Rahmen der MEZIS Fachtagung erstmalig den Negativpreis „Goldenes Zäpfchen“ für besonders dreiste Beispiele von Einflussnahmen und Profitstreben im Gesundheitswesen verliehen.
In der Kategorie „Lobbyarbeit summa cum laude“ ging der Preis an den Verband Forschender Arzneimittelhersteller (VFA), dem es in den letzten Jahren hervorragend gelungen ist, die Interessen seiner Mitglieder in politischen Entscheidungsprozessen zu platzieren. „Lobbyismus im Gesundheitssektor gefährdet Menschenleben durch Hochpreispolitik, Patentkriege und gewinngetriebene Forschung bei vorzugsweise lukrativen Erkrankungen“, führt Prof. Dr. Dominikus Bönsch, Vorstandsmitglied von MEZIS, in seiner Laudatio aus. In der Kategorie „Sponsor maximus“ wurde der Preis dem Fortbildungsportal ESANUM verliehen, das wiederholt wegen seiner mit hohen Sponsoringsummen der pharmazeutischen Industrie finanzierten Ärztefortbildungen kritisiert wurde. Dr. Niklas Schurig, ebenfalls MEZISVorstandsmitglied, erklärt in seiner Laudatio das Geschäftsmodell: „Die Firmen zahlen diese Summen nicht für den Stand, sondern für den Zugang zu den Köpfen der dort versammelten Kolleginnen und Kollegen“. In der Kategorie „Blockbuster supreme“ ging das erste Goldene Zäpfchen an die Firma Bayer für ihr Präparat Xarelto. MEZIS-Vorstandsmitglied Manja Dannenberg schildert in der Begründung den Siegeszug dieses Medikamentes zur Blutverdünnung, der vor allem auf ein gelungenes Marketing der Herstellerfirmen, nicht jedoch auf einen überzeugend nachgewiesenen Behandlungsvorteil zurückzuführen ist. Xarelto findet sich 2021 auf Platz 4 der umsatzstärksten Medikamente in Deutschland. „Eine erschütternde Tatsache!“, so Manja Dannenberg.
Lobbyarbeit summa cum laude
In der Kategorie „Lobbyarbeit summa cum laude“ ging der Preis an den Verband Forschender Arzneimittelhersteller (VFA), dem es in den letzten Jahren hervorragend gelungen ist, die Interessen seiner Mitglieder in politischen Entscheidungsprozessen zu platzieren. „Lobbyismus im Gesundheitssektor gefährdet Menschenleben durch Hochpreispolitik, Patentkriege und gewinngetriebene Forschung bei vorzugsweise lukrativen Erkrankungen“, führt Prof. Dr. Dominikus Bönsch, Vorstandsmitglied von MEZIS, in seiner Laudatio aus:
Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,
der MEZIS-Award in der Kategorie: „Lobbyarbeit summa cum laude – Wer konnte seine Interessen erfolgreich und gewinnbringend in politischen Entscheidungen platzieren?“ geht dieses Jahr an den „Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V.“ kurz VFA.
Die Jury ehrt damit bei der heute erstmaligen Verleihung den VFA für sein bisheriges Lebenswerk, da er es wie keine andere Lobbyvereinigung in Deutschland versteht, die Interessen seiner Mitglieder aus der Pharmabranche seit Jahrzehnten auf allen Ebenen wirksam durchzusetzen.
Aktuelles Beispiel ist die standhafte – obgleich schlecht begründete – Weigerung der Bundesregierung, den Patentschutz für COVID-Impfstoffe aufzuheben. Dabei hat die Bundesregierung die Argumente des VFA übernommen, der gegen die Aufweichung des Patentschutzes wettert. Nach Ansicht vieler NGOs und Experten erweist der VFA der Pandemiebekämpfung damit einen Bärendienst, sichert aber dadurch natürlich die weiter sprudelnden exorbitanten Gewinne der Impfstoffhersteller.
Dass die Lobbyarbeit des VFA wirkt, lässt sich recht einfach an den weiter steigenden Arzneimittelausgaben ablesen: Während der Anteil der Gesundheitsausgaben am BIP pandemiebereinigt seit Jahrzehnten relativ stabil bleibt, steigen die Kosten für Arzneimittel, und hier insbesondere patentgeschützte Originalpräparate kontinuierlich an. Und das trotz oder vielleicht auch wegen der ineffektiven gesetzlichen Preisbremsen und Gesetze zur Nutzenbewertung.
Als ein Beispiel von vielen für die gelungene Lobbyarbeit kann die geplante Bestandsmarktprüfung der Regierung von 2014 dienen: Kurz nachdem die Pharmalobby die Bestandsmarktprüfung als „Bürokratiemonster“ verunglimpft hatte, strich die große Koalition ihre eigene Regelung wieder – und verzichtete damit auf erhebliche Einsparpotentiale bei den Arzneimittelausgaben.
Dabei arbeitet der VFA so effizient wie auch geräuschlos: mit nur 3 Mio. € jährlich in der Kriegskasse werden knappe 50 Lobbyist:innen offiziell beschäftigt. Unbezahlbar sind deshalb seinen innigen Verbindungen zur Politik und die perfektionierte Beherrschung des Drehtür- Tricks, wie ein kurzer Ausflug in die Geschichte des VFA zeigt: So war laut Lobbycontrol die langjährige VFA-Geschäftsführerin Frau Yzer als Staatsekretärin im Kabinett von Helmut Kohl, bevor sie 1997 zum VFA wechselte. Im Anschluss an ihre dortige Geschäftsführung war sie dann wieder – einmal durch die Drehtür – als Berliner Wirtschaftssenatorin tätig.
Bei der Suche nach einer geeigneten Nachfolgerin für sie fiel die Wahl erneut auf eine Ex-Politikerin: Die nachfolgende VFA-Chefin Birgit Fischer war von 2002 bis 2005 als Gesundheitsministerin in Nordrhein-Westfalen tätig und als Mitglied im SPD-Präsidium auch bestens vernetzt. Den Drehtürtrick beherrscht aber auch der VFA-Geschäftsführer für den Bereich „Politik und Strategie“ Herr Carels: er war zuvor passenderweise Geschäftsführer für Politik und Unternehmensentwicklung beim AOK-Bundesverband…
Cornelia Yzer sagte über ihren Seitenwechsel zur Pharmalobby: „Ich weiß, dass deutsche Abgeordnete personell miserabel ausgestattet sind: Ein Einzelner kann ohne fachliche Hilfestellung von außen kein Gesetz einbringen – er hat meistens keinen Zugriff auf Expertisen eigener Mitarbeiter.“
Dieser Satz ist so anmaßend wie entlarvend: Die Regierung sei ohne die Pharma-Lobby geradezu hilflos und sollte sich für deren Textvorschläge wahrscheinlich noch bedanken.
Das Gegenteil ist nach unserer Auffassung der Fall: Lobbyismus im Gesundheitssektor gefährdet Menschenleben durch Hochpreispolitik, Patentkriege und gewinngetriebene Forschung bei vorzugsweise lukrativen Erkrankungen. Wir von MEZIS würden den VFA gerne dauerhaft auf der anderen Seite der Drehtür sehen, außerhalb der politischen Entscheidungswelt.
Sponsor maximus
In der Kategorie „Sponsor maximus“ wurde der Preis dem Fortbildungsportal ESANUM verliehen, das wiederholt wegen seiner mit hohen Sponsoringsummen der pharmazeutischen Industrie finanzierten Ärztefortbildungen kritisiert wurde. Dr. Niklas Schurig, ebenfalls MEZISVorstandsmitglied, erklärt in seiner Laudatio das Geschäftsmodell: „Die Firmen zahlen diese Summen nicht für den Stand, sondern für den Zugang zu den Köpfen der dort versammelten Kolleginnen und Kollegen“:
Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,
heute, bei dieser Preisverleihung, geht es um Interessenkonflikte und da muss ich als Laudator natürlich vorab auch die Meinigen offenlegen: Ich habe eine starke emotionale Bindung zum Preisträger entwickelt. Denn ich durfte ihn schon einige Jahre lang kritisch begleiten und kannte sogar schon seinen Vorgänger „Omniamed“.
Nun, Omniamed zog sich überraschend nach unserer CME-Watch-Analyse aus dem deutschen Markt zurück – etwas, was wir beim aktuellen Preisträger noch nicht geschafft haben.
Wie dem auch sei, zur heutigen, erstmaligen Verleihung des MEZIS-Awards „Sponsor maximus – Welches Unternehmen investierte die höchsten Sponsoringsummen in ärztliche „Fortbildung“?“ hat die Jury sich entschieden: Der MEZIS-Award 2022 in der Kategorie „Sponsor Maximus“ geht heute an die Firma Esanum. Denn sie schafft es seit Jahren deutschlandweit und leider auch zunehmend digital, immer noch CME-zertifizierte Werbebotschaften ihrer Pharma-Sponsoren in die Köpfe der Ärzteschaft zu bugsieren.
Vom Gesamtumfang her betrachtet, sind die Sponsoringsummen von Pharmafirmen für hausärztliche Feld-Wald-und-Wiesenfortbildungen quer durch die Republik sicherlich an vorderster Front zu nennen. Das passiert jeden Abend dutzendfach in Deutschland in mittelschönen Gasthöfen mit lauwarmem Gemüsestrudel. Allerdings sind bei diesen oft lausigen Werbeveranstaltungen die Botschaften meist so unterkomplex wie die Redner:innen und der Höhepunkt des Abends ist das Bierchen mit den Kolleg:innen – für die man sonst im Alltag nie Zeit findet.
Interessanter wird es aber schon bei den größeren nationalen Kongressen, z.B. bei den Kardiolog: innen dieses Jahr: Knapp 70 Firmen zahlen dort teils fünfstellige Summen für einen Stand und eine Werbefläche.
Hmm, komisch, das wäre aber doch ein schlechtes Geschäft, oder? 40.000 Euro für einen Stand? Nein, Pharmafirmen machen nie schlechte Geschäfte, sie machen meist Riesenprofite. Deshalb zahlen sie diese Summen auch in Wahrheit natürlich nicht für den Stand, sondern für den Zugang zu den Köpfen der dort versammelten Kolleginnen und Kollegen. Das gelingt über honorige „Key Opinion Leader“ in gut platzierten Symposien – leider immer noch meist attraktiv CME-bepunktet. Das ist ein Skandal, aber da viele Fachgesellschaften bei ihren Jahreskongressen darüber einen Gutteil ihrer jährlichen Einnahmen generieren, redet man da nicht so gerne drüber.
Die Jury hat sich zumindest dieses Jahr aber auch nicht für dieses toxische Kongress-Sponsoring entschieden, sondern mit Esanum ein Unternehmen prämiert, welches als Leuchtturm für die Pharmaindustrie – ja für den ganzen darbenden Pharmastandort Deutschland – Tausende und Abertausende Ärzt:innen jedes Jahr von mehr oder weniger sinnvollen aber meist hochpreisigen Marken-Produkten zu überzeugen vermag.
Damit wir uns da nicht falsch verstehen: Wir vergeben hier keinen Preis, weil jemand Rheumadecken oder Potenzpillen verkauft, nein, dieser Preis ist explizit reserviert für Unternehmen, die das eigentlich für „gute ärztliche Fortbildung“ reservierte Zertifikat „CME“ für ihren eigenen finanziellen Vorteil schändlich missbrauchen.
Denn nur wenige Kolleg:innen würden freiwillig nach einem langen Arbeitstag fernab der Familie zu Schni-Po-Sa auf irgendeiner Verkaufsshow für Medikamente fahren, über die beim Qualitätszirkel eigentlich nur Schlechtes berichtet wurde. Aber sie brauchen die Fortbildungspunkte. Und da unabhängige, produktneutrale Fortbildung teurer und immer noch weniger breit verfügbar ist, landen viele Ärzt:innen leider wieder bei den bekannten mittelschönen Gasthöfen mit lauwarmem Gemüsestrudel oder eben bei Esanum.
Übrigens noch so ein Skandal, dass durch diese hohen Geldbeträge von Pharmafirmen an solche Unternehmen die kleinen, unabhängigen, neutralen Fortbildungsanbieter systematisch benachteiligt werden.
Aber weiter in der Laudatio: Ob Berlin, Stuttgart, Münster oder Köln, seit Jahren und selbst in der Pandemie – dann halt digital und mit Extra- Werbeeinblendungen – tourt Esanum beständig durch die ganze Republik, um rauf und runter geschickt die Botschaften von Amgen, Almirall, Novartis, Pfizer und all den anderen Sponsoren in die Hausarztköpfe hinein zu präsentieren. Dazu kann das Unternehmen auf altgediente Vortrags-Veteran:innen zählen, die nicht müde werden, Tag ein Tag aus das Gleiche runter zu beten: Nehmt NOAKs für so ziemlich jedes Krankheitsbild außer Affenpocken; Metformin ist des Teufels, viel zu billig, … bis auch noch die letzte Hausärztin und der letzte Hausarzt dafür sturm- und verordnungsreif geschossen wurden. Und im Zweifel müssen die Referent:innen eben gekonnt etwaig inkongruente Leitlinien „kreativ auslegen“ oder einfach gleich weglassen, damit der Folien-Inhalt noch irgendwie zum Sponsor passt. Früher nannte man sie „Mietmäuler“, das darf man heute aber natürlich nicht mehr sagen, heute heißen sie ganz korrekt „Mietmäuler: innen“.
Doch nun Spaß bei Seite: „Die Fortbildungen sind produkt- und dienstleistungsneutral“, so steht es ja zumindest auch auf der Esanum-Webseite. Das ist zwar ein Greenwashing par excellence, fast so wie der „vegane Solarfriedenspanzer von Rheinmetall“ aber Ärztekammern, die diese Produktneutralität des Unternehmens anzweifelten und CME-Punkte deshalb nicht mehr an Esanum vergeben wollten, stehen nun vor Gerichten… und ich nach dieser Laudatio wahrscheinlich auch.
Ein abschließendes Urteil steht noch aus, und natürlich kommt es Esanum nicht ungelegen, dass bis zum endgültigen Urteilsspruch noch weiter zertifiziert und damit abkassiert werden darf – aber, und ich komme zum Schluss:
Wir von MEZIS sind angetreten, zu erreichen, dass ärztliche Fortbildungen frei von industriellen Interessen sind oder beim Vorhandensein verschiedener Produkte/Medikamente die einzelnen kritisch in Fortbildungen zu diskutieren, werbefrei. Wir arbeiten in den Ärztekammern, in den Fortbildungsausschüssen und auch durch Alternativmodelle wie unser erfolgreiches Aktionsbündnis „Ärztliche Fortbildung 2020“ konsequent weiter daran, dass dieses unheilvolle Geschäftsmodell endlich obsolet wird – der heutige MEZIS-Award ist ein weiterer kleiner Schritt in diese Richtung.
Vielen Dank.
Blockbuster supreme
In der Kategorie „Blockbuster supreme“ ging das erste Goldene Zäpfchen an die Firma Bayer für ihr Präparat Xarelto. MEZIS-Vorstandsmitglied Manja Dannenberg schildert in der Begründung den Siegeszug dieses Medikamentes zur Blutverdünnung, der vor allem auf ein gelungenes Marketing der Herstellerfirmen, nicht jedoch auf einen überzeugend nachgewiesenen Behandlungsvorteil zurückzuführen ist. Xarelto findet sich 2021 auf Platz 4 der umsatzstärksten Medikamente in Deutschland. „Eine erschütternde Tatsache!“, so Manja Dannenberg:
Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,
der erste MEZIS-Award in der Kategorie: „Blockbuster supreme“ – Welches Produkt konnte trotz schlechter Schaden-Nutzen-Bilanz oder ohne nachgewiesenen Zusatznutzen den größtmöglichen Gewinn einbringen? geht an…
… das Präparat Xarelto der Firma Bayer.
Den Siegeszug der sogenannten neuen oder direkten oralen Antikoagulantien zur Schlaganfallprophylaxe bei Vorhofflimmern in den letzten zehn Jahren kann man nur als phänomenales Beispiel eines gelungenen Marketings bezeichnen. Führten Blutverdünner bis dahin eher ein mickriges Schattendasein, waren sie nun Thema vieler „Fortbildungen“, es wurde extra ein neuer Score eingeführt, der die Indikationsgruppe für eine Behandlung deutlich vergrößerte, in vielen Leitlinien und Therapieempfehlungen wurden sie rasch zur bevorzugten Therapie erhoben.
Unabhängige Nutzenbewertungen, z.B. durch die Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft (AKdÄ), kamen zu einem deutlich kritischen Ergebnis – herstellerunabhängige Studien fehlten, das Studiendesign konnte allenfalls eine Nichtunterlegenheit belegen, die Vergleichsgruppe war schlecht mit den bis dato etablierten Blutverdünnern eingestellt. Es fehlten Daten zur längerfristigen Sicherheit und Verträglichkeit, der Preis – immerhin 10-20 mal so hoch – erschien vor diesem Hintergrund geradezu ungeheuerlich. Und dennoch: die Verordnungszahlen schnellten in die Höhe. Und damit auch die Kosten für unser Gesundheitssystem: Gaben die Krankenkassen 2008 noch rund 68 Millionen Euro für Gerinnungshemmer aus, waren es 2014 bereits 675 Millionen, 2021 erbrachten diese Medikamente in Deutschland einen Umsatz von mehr als 1,7 Milliarden.
Selbst in industrieunabhängigen Fortbildungen werden heute die herkömmlichen Gerinnungshemmer oft nicht mal mehr erwähnt, unsere Studierenden lernen sie in ihrer Ausbildung nur noch als Randnotiz kennen, langjährig gut damit behandelte Patient:innen werden mit der saloppen Aussage: „Was? Das verordnet Ihnen Ihr Hausarzt noch? Da gibt’s doch längst was Modernes!“ verunsichert und umgestellt.
Die Marktentwicklung des Präparates Xarelto entsetzt in diesem Zusammenhang besonders: Der Nachweis einer therapeutischen Überlegenheit fehlt bis heute – im Gegenteil. Neuere Beobachtungsstudien lassen vermuten, dass es sogar eher schadet. Der große Vorteil dieses Präparates bleibe laut Hersteller Bayer die einfache Einnahme: 1mal täglich 1 Pille einwerfen – das schaffen unsere schusseligen Patient:innen gerade noch so und können endlich den Rest des Tages unbeschwert leben. Wie das bei einer Halbwertzeit von max. 11 Stunden funktionieren kann, darüber rätseln Fachleute bis heute.
Die AKdÄ, die in ihrem aktuellen Leitfaden von 2019 die Anwendung neuerer Blutgerinnungshemmer als immerhin „vertretbar“ – nach sorgfältiger Abwägung – einstuft, bewertet Xarelto weiter deutlich kritisch.
Und trotzdem: Der lilane Schriftzug hypnotisiert die Ärzt:innen, sie sagen „Xa“….
2021 findet sich Xarelto auf Platz 4 der umsatzstärksten Medikamente in Deutschland.
Eine erschütternde Tatsache. Ein verdienter Preisträger.
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