Immer mehr Ärztinnen und Ärzte sind sich des Problems der Einflussnahme durch Hersteller bewusst – und das ist der erste Schritt, damit sich etwas ändert. Nur wer anerkennt, dass sie oder er beeinflussbar ist, kann als Ärztin oder Arzt professionelle Distanz zu den Herstellern einnehmen.
Im zweiten Schritt gilt es, Maßnahmen zu ergreifen: Viele Ärztinnen und Ärzte reduzieren inzwischen die Besuchsfrequenz von Pharma-Vertreterinnen und -Vertretern oder weigern sich ganz, sich durch diese bequeme, aber eben unprofessionelle Methode „informieren” zu lassen.
Ein weiterer Punkt betrifft das übrige Fortbildungsverhalten: Leider beeinflusst die Pharma-Industrie auch die Mehrzahl der ärztlichen Fachzeitschriften und selbst wissenschaftliche Kongresse auf vielfältige Weise. Sie beeinflussen die Organisation, bestimmen die Themen und bezahlen die Referierenden. Zunehmend gibt es aber Alternativangebote, die sponsoringfrei sind. Die Kosten tragen die Ärztinnen und Ärzte – ein geringer Preis für die Unabhängigkeit.